Châteauneuf du Pape
Der heutige Ort „Châteauneuf-du-Pape wurde 1094 unter dem Namen „Castrum Novum bzw. Castro Novo“, was beides neue Burg bedeutet, dokumentiert. Besitzer war der Bischof von Avignon. 1157 bestätigte Friedrich Barbarossa, die bereits 908 erfolgte Schenkung des Nachbarortes Bedarrides (inklusive seiner Ländereien) an den Bischof. 1213 wird der Name aufgrund der bedeutenden Kalkproduktion in Châteauneuf Calcernier geändert. Durch die im 14. Jahrhundert in Avignon residierenden Päpste (70 Jahre mit 7 Päpsten), mit Sommerresidenz in Châteauneuf (Châteauneuf-du Pape), wurde der Ort deutlich aufgewertet. Während der Religionskriege im 16. Jahrhundert wurde die Residenz zerstört. Die Erzbischöfe von Avignon restaurierten sie immer wieder bis zum 18. Jahrhundert, verloren dann aber das Interesse und...
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Die Päpste waren große Weinliebhaber und sorgten grundlegend für eine Verbesserung der Qualität. Aus dem Alltagswein der Landbevölkerung entwickelte sich, vor allem unter Clemens V., der „Vin du Pape“ später Châteauneuf-du Pape genannt.
Das Schloss aus der Zeit der Päpste ist heute das Zentrum des dörflichen Lebens. Seit 1967 können in dem rekonstruierten alten Kellerraum Festivals und amtliche Tätigkeiten stattfinden.
Geographische Lage, Terroir und Klima
Châteauneuf-du-Pape (Frankreich) liegt im Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côtes d’Azur in einer Höhe von 120m.ü.M., lehnt sich im Westen an das Massif du Lampourdier an und ist nicht weit von der Rhône entfernt. Die Ruine der ehemaligen Papstresidenz ist das Wahrzeichen des Ortes. Bekannt ist vor allem der Wein „Châteauneuf-du-Pape“ (meist Rotwein, etwas Weißwein). Das Gebiet gehört zum Weinbaugebiet südliche Rhône und ist einer der CRUS.
Das Terroir der berühmten Appellation besteht meist aus den „Galets“ – große runde Kieselsteine aus der Urzeit der Gletscher. Galets sind wichtig da sie von der Sonne erwärmt diese Wärme, nachts und zu Zeiten der Winde des Mistrals, an die Reben bzw. die Trauben abgeben können. Im aus rotem Lehm bestehenden Untergrund können die Reben bis zu 3m tief wurzeln und sich mit Wasser versorgen.
Im Westen besteht der Boden au hartem Kalkgestein mit einem Untergrund aus Lehm oder Molasse. Im Osten dagegen erstrecken sich sandige Hänge zwischen Wäldern und steinigen Hochebenen.
Klima
Die Weinberge liegen im trockensten Bereich der Côtes du Rhône. Hier ist es meist heiß (34-38°C) im Sommer, trocken und windig (Mistral aus dem Norden) mit mediterranem Einfluss. Der Mistral sorgt für weniger Niederschläge, trocknet die Trauben – weniger Pilzkrankheiten und schützt durch die entstehenden Luftströme im Frühjahr vor Frost.
Weinregionen
Auch an der Côtes-du-Rhône gibt es ein Klassifikationssystem, das die Qualität der angebauten Weine verständlich machen soll. Die höchste Stufe beinhaltet die CRUS.
An der südlichen Rhône sind nur 9 Einzellagen als Cru klassifiziert. Die AOP (Appellation d’Origine Protégée) Châteauneuf-du-Pape ist ohne Zweifel die mit dem höchsten Renommée und Prestige der gesamten Region.
Landestypische Rebsorten und Weinstil
Traditionsgemäß können 13 Rebsorten, von denen jede ihre eigene Stilistik hinsichtlich Farbe, Aromen, Frische, Struktur oder Reifedauer hat, verwendet werden.
94% der Weine sind Rotweine und 6% Weißweine aus: Grenache (Noir, Gris, Blanc), Syrah, Mourvèdre, Cinsault, Clairette (Blanche, rose), Vaccarèse, Bouboulenc, Roussanne, Counoise, Muscardin Picpoul (blanc, gris, noir), Picardan und Terret Noir.
Ursprünglich waren die Weinberge im gemischten Satz bepflanzt (alle Rebsorten auf einer Parzelle). Anfang des 19. Jahrhunderts beobachtete der Besitzer von Château La Nerthe (Joseph Ducos), das Verhalten der einzelnen Rebsorten im Weinberg. Ihm gelang es aufgrund dieser Beobachtungen die optimale Zusammensetzung von 12 Rebsorten festzulegen.
Heute ist Grenache, die aus Spanien stammt, meist die Hauptsorte. Terroir und Klima sind perfekt für diese Rebe. Dank ihr verfügen die Rotweine über Struktur, Kraft und Reifepotential. Als Ergänzung werden meist Syrah, Mourvèdre und/oder Cinsault gewählt.
Stilistisch beeindrucken die Weine mit Aromen dunkler Beeren, Mineralität und gut eingebundener Säure. Die oft in den Rebgärten wachsende wilde Garriques (Wildkräuter: Lavendel, Thymian, Rosmarin) verleihen den Rotweine Würze. Barrique-Ausbau verleiht ihr das gewisse etwas.
Weißer Châteauneuf-du-Pape ist selten und teuer, aber traumhaft gut. Der Ausbau im Barrique verleiht ihm ganz besondere Aromen.